Schlaflos in... Kenmore?

Unsere Tage in Vancouver waren noch sehr schoen, wenn auch etwas verrueckt - Samstag gingen wir durch einen Teil der Stadt, den wir noch nicht gesehen hatten, dort war eine Art Strassenmarkt mit Live Musik und so mancher nicht mehr ganz nuechternen Gestalt, abends machten wir es uns auf dem Balkon unserer Gastgeber gemuetlich oder nahmen ein Getraenk (oder mehr als eins) mit ihnen ein. Wir lernten auch eine Deutsche kennen, die die Iren auch ueber Airbnb kennengelernt hatte und nun ihre eigene Wohnung in Vancouver hat. Sie ist in der Film industrie (wie cool!) in der Nachbearbeitung. Ihr derzeitiges Projekt heisst "The Avengers" (WIE COOL!) - und sie wird daher auch namentlich im Abspann genannt (WIE C O O L ! ! !).

Die naechsten Tage verbringen wir bei einem aelteren Ehepaar (Mary und Ken) in Kenmore, unweit von Seattle. IN der Stadt selbst waren wir noch nicht wirklich - wir fuehlen uns hier ganz wohl, es ist eine gruene und sichere Gegend (Die schliessen nichtmal die Haustuer ab, nur wenn wirklich KEINER im Haus ist) und wir haben auch einen kleinen Park nebenan. Stefan arbeitet fleissig an seiner Masterarbeit und so bin ich heute 2 Stunden Laufen - Walken - Spazierengehen gegangen. Auf den Rueckweg hab ich mich allerdings doch etwas erschrocken. Ein RIESENviech sass am Strassenrand. Erst hab ich gedacht "Wie toll, ich seh n bisschen wilde Natur und ihre Einwohner hier." und holte das Handy raus, um dieses Riesenopossum zu knipsen. Bei naeherem Hinsehen kriegte ich dann aber den nachsten  Schreck. Das Tier litt offensichtlich und konnte sich nicht richtig bewegen und ein Auge hing aus der Hoehle - jemand hatte anscheinend das arme Ding angefahren, aber nicht richtig. Das konnte ich ja mal gar nicht sehen, also nahm ich die Beine in die Hand (aufgewaermt war ich nach 2 Stunden schon), lief nach Hause, um dann verschwitzt ins Auto zu steigen. Retten konnte ich das Opossum (oder was auch immer es wirklich war) nicht mehr, aber von den Qualen erloesen schon. Als ich allerdings kurz davor war, Ernst zu machen, fluechtete sich das Tier mit letzter Kraft in den Strassengraben. Bei aller Liebe - aber das Auto zu Schrott fahren wollte ich dann doch nicht. Und ich war auch eigentlich ganz froh, dass ich es nun doch nicht ueberfahren musste... Ich haette es wahrscheinlich eh nicht gekonnt...

Vielleicht uebernimmt ja wer anders diesen Gnadenschuss...